ERDE und ERDE

Bei "ERDE und ERDE" lassen sich die Teilnehmerinnen von den Geräuschen und Gerüchen des Waldes inspirieren. Mit den dort erlangten Erfahrungen gehen sie in ein ungeplantes, kreatives Spiel und entwerfen vergängliche Bilder und Muster.

Die Gruppe trifft sich regelmäßig an einem ausgesuchten Platz im Wald.

Sie nutzt ausschließlich das Material, dass der Wald zur Verfügung stellt: Erde, Holz, Äste, Steine, Waldfrüchte, Blätter. Feinstoffliche Elemente wie Regen und Nebel, die häufig als Störfaktoren wahrgenommen werden, werden hier als eine willkommene Herausforderung angenommen.

Ziel ist es, den Wald zu nutzen und in Verbundenheit mit der Natur, einen geschützten Platz zu finden und sich dort einzurichten. Dieser Ort, die Basis der Gemeinschaft, kann sowohl Ausgangspunkt für künstlerische Interventionen im Wald als auch Orientierung gebender Rückzugsort sein. Die gemeinsame Eroberung eines unbekannten Raumes schafft Verbundenheit: Geräusche, Gerüche und das Gefühlte sollen die Erfahrung eröffnen, sich für die natürliche Umgebung zu sensibilisieren und aus dem, was der Wald zur Verfügung stellt schöpferische Prozesse zu entwickeln und bildnerische Ideen zu realisieren. Aus den Materialien des Waldes werden Bilder angelegt, die entgegen der sonstigen Gewohnheit liegen bleiben, bis sie sich durch den natürlichen Wandel im Wald wieder auflösen. Als Impulse für diese Art von vergänglicher Kunst können Bildbände und/oder Filme über LandArt und Kunst im Öffentlichen Raum genutzt werden.
Die gemeinsame Annäherung an den Wald und seine Gegebenheiten, der Rückzug aus der Reizüberflutung der städtischen Umgebung, bietet den Teilnehmerinnen die Chance, zur Ruhe zu kommen, sich ganz auf sich zu konzentrieren und daraus die Kraft für eine Begegnung in der Gemeinschaft zu schöpfen. Der Rückzug in die Natur ist für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit mehr. Das Loslösen aus alltäglichen Strukturen und Gewohnheiten, eröffnet neue Möglichkeiten des Denkens und Erlebens, auch im Kontakt mit vermeintlich fremden Menschen.

Die unterschiedlichen kulturellen Zugänge der Teilnehmerinnen zum Thema Natur werden als Wert der Vielfalt betrachtet und in den individuellen und Gruppenprozessen ihren Raum finden.



Hier gelangen Sie zum Blog-Eintrag zu "ERDE und ERDE" innerhalb der wechselweise Online-Ausstellung.

Die künstlerische Dokumentation zum Kooperationsprojekt "wechselweise" in Form einer Broschüre finden Sie hier.